Das Wort „Depression“ ist in aller Munde und es hat den Anschein, als ob die Zahl der Betroffenen  nahezu explodiert. Aber was ist eine Depression? Ist es eine Krankheit? Ist es eine Stoffwechselerkrankung im Gehirn? Ist es ein Hilferuf der Seele? Hier streiten sich schon mal die Geister und je nach Weltanschauung des Betroffenen, wird er sich seine Definition aussuchen.

Die Fragen, die sich viele Betroffene stellen: Kann ich wirklich nichts dagegen tun? Muss ich ein Leben lang Medikamente einnehmen? Ist es ein Makel, dass ich diese Krankheit habe? Und vieles mehr…….

Man fühlt sich hilflos, machtlos, gelähmt, seiner Situation ausgeliefert und denkt, man kann nichts dagegen tun. Dieses Gefühl entsteht schleichend, eine Depression tritt nicht plötzlich aus dem Nichts auf, sondern kündigt sich durch kleine Warnsignale an. Der Mensch neigt jedoch dazu, diese Warnsignale – solange es ihm gelingt – zu ignorieren und so weiterzumachen, wie bisher. Deshalb hat der Körper gar keine andere Möglichkeit, als die Warnschilder immer mehr zu vergrößern, damit wir endlich aufwachen und reagieren! Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit Ihrem Auto auf Ihrem persönlichen Lebensweg, immer wieder begegnen Ihnen Wegweiser für die richtige Route, die Sie ignorieren und immer auf der für Sie falschen Route weiterfahren, es kommen Vorfahrt-Achten-Schilder, Stopp-Schilder, Kreisverkehre, immer wieder haben Sie die Möglichkeit, die Route zu ändern und doch fahren Sie den bekannten Weg weiter, entgegen aller Signale. Es erfordert nicht viel, um sich im Klaren zu sein, dass es früher oder später zu einem Unfall kommen muss. Ihr Unfall – die Depression – ist eine Riesenchance, um sich mit sich, Ihrem Leben, dem Umfeld auseinanderzusetzen und die falschen Abzweigungen zu erkennen und die für Sie stimmende Route langsam zu entdecken.

Dafür ist es sehr wichtig, zurück zu sich selbst zu kommen, die innere Verbindung wieder zu spüren und dadurch das Gefühl der Selbstbestimmtheit und eigenen Macht über sich und sein Leben wiederzuerlangen. Durch unsere Gesellschaftsstruktur gefördert, neigen wir dazu, im Laufe unseres Lebens immer mehr an Entscheidungskompetenz und Verantwortung für uns an andere abzugeben. Sei es anfangs an die Eltern, die Lehrer, die Ausbilder, die Partner, Gesetze, Moral, Kirche,  Politik und und und. Andere wissen besser, was für uns gut ist, als wir selbst. Teilweise ist das auch einfacher, denn wenn man auf andere hört, muss man nicht selbst entscheiden und hat auch immer einen Schuldigen, aber bringt uns das auf unserem persönlichen Lebensweg weiter? Denken Sie mal zurück, Entscheidungen, die Sie aus Ihrem Bauch, Ihrer Intuition getroffen haben, waren für Sie immer richtig, egal was Außenstehende Ihnen geraten haben. Hier liegt der Punkt, Ihre Entscheidungen müssen für Sie, Ihr Wertesystem, Ihr persönliches Empfinden und Ihre Gefühlswelt stimmen und für niemand anderen sonst. Auch wenn für Ihren Ratgeber in einer ähnlichen Situation genau das Gegenteil stimmig war, heißt es nicht, dass dies eins zu eins übertragen werden kann. Denn jeder Mensch ist anders, hat eine andere Wahrnehmung und ein anderes inneres Erleben und nur wir selbst haben die innere Weisheit zu wissen, was wir brauchen und wo unser Lebensweg langgeht. Damit meine ich nicht, dass wir uns nicht austauschen sollen, Rat einholen, Situationen sortieren und reflektieren, aber dann immer wieder zu sich selbst zurück kommen und in sich hinein hören, was aus den gesammelten Tipps für mich persönlich stimmt und in der Regel spüren Sie das sehr genau, was Sie anspricht und was nicht. Verfälscht wird diese Intuition erst, wenn Unsicherheit auftaucht, die uns dann wieder dazu bringt, lieber den bekannten Weg weiterzufahren, als sich selbst zu vertrauen. Durch die im Laufe des Lebens immer mehr nach außen gelagerte Führung für uns, haben wir verlernt, auf uns zu hören und uns zu vertrauen.

Hier die gute Nachricht, es ist NIE zu spät die Route zu ändern und zu einem Lebensgefühl zu kommen, dass Sie vielleicht bisher noch nicht gekannt haben. Trauen Sie sich und wagen den ersten Schritt! Aus meiner Erfahrung kann ich Ihnen versichern, es sind wahre Wunder möglich auf der Reise zu sich selbst!

Alles Liebe!

Eure Kathrin